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Allchemet: Stark – bis zur kleinsten Schraube

Es ist ein Millionenauftrag für die Stiftung Brändi. Denn der Bedarf an Schrauben, Nägel und Co. ist gross. Auftraggeberin ist die Allchemet AG. In über 20 Jahren entstand eine starke Partnerschaft, von der alle profitieren. Selbst in Krisenzeiten.

Geschlossen. Die Türen aller Restaurants und Geschäfte der Schweiz blieben im letzten Jahr für Wochen zu. Auch jene von Coop Bau+Hobby. Lockdown. Wer Schrauben, Nägel oder Dübel benötigte, musste auf Onlineshops ausweichen. Der Umsatz brach dennoch ein. Das bekam auch die Stiftung Brändi zu spüren. Im AWB Sursee verpacken, etikettieren und versenden rund 85 Mitarbeitende die Produkte von Allchemet. «Mit einem Volumen von knapp 4.5 Mio. Verpackungseinheiten pro Jahr und rund 5'400 verschiedenen Artikeln ist Allchemet unser grösster Auftraggeber in Sursee», sagt Martin Aregger, Verkauf Produktion und Dienstleistungen bei der Stiftung Brändi. «Durch den Lockdown gerieten wir aus dem Takt. Wir hätten die Arbeit eigentlich einstellen müssen. Aber Allchemet war sehr verständnisvoll.» Gemeinsam wurde die Produktion langsam heruntergefahren und schliesslich wieder hoch und höher, als alle Welt nachholen wollte, was im Lockdown nicht möglich war. «Wir schauten, wie wir diese Krise zusammen bewältigen können und haben es auch geschafft», freut sich Aregger.

Der Auftrag von Allchemet beinhaltet viel Handarbeit. Die Packungen müssen mit exakt 4 Hakenschrauben befüllt werden oder 200 Gramm schwer sein. «Das Abpacken ist eine Fleissarbeit und sehr repetitiv. Unsere Mitarbeitenden machen das gerne und sie sind stark darin, denn sie erkennen auch nach sechs Stunden noch, ob eine Packung exakt bestückt ist.» Martin Aregger zeigt verschiedene Hilfsmittel, mit denen die Menschen mit Beeinträchtigungen selbstständiger arbeiten können. «Wir nutzen Farben und Bilder oder auch programmierte Waagen. Wenn die korrekte Füllmenge erreicht ist, leuchtet sie.» Es gibt aber auch komplexere Arbeiten wie Materialkontrollen, das Befüllen des Etikettier-Automaten oder die Arbeit in der Lagerlogistik, wo eine integrierte IT-Landschaft von Allchemet zur Verfügung steht. «Das ist das Schöne an diesem Auftrag», sagt Aregger. «Was immer jemand kann oder wie er sich gerade fühlt, er oder sie kann mitarbeiten, weil der Auftrag die ganze Bandbreite an Fähigkeiten zulässt.» In der Lagerlogistik arbeiten bis zu sieben Mitarbeitende und zwei Lernende der Stiftung Brändi und beliefern die 89 Coop Bau+Hobby Filialen und das Zentrallager mit den konfektionierten Produkten von Allchemet. Auch hier: Alle sind hochkonzentriert bei der Arbeit, unter anderem unterstützt durch Scan-Geräte, die mit akustischen Signalen die Selbstständigkeit erhöhen.

Die Stiftung Brändi und Allchemet sind fast täglich in Kontakt. Man bespricht Veränderungen im Sortiment, passt Prozesse an und tauscht Ideen aus. René Bannwart, Geschäftsleiter der Allchemet AG in Emmenbrücke: «Die hohe Qualität und Zuverlässigkeit überzeugt uns immer wieder. Das lösungsorientierte Vorgehen und die hohe Bereitschaft, Änderungen anzunehmen oder umzusetzen, schätzen wir sehr. Man kann hier von einer echten Partnerschaft mit einer hohen gegenseitigen Wertschätzung und Offenheit sprechen.» Allchemet macht ihren Kunden gegenüber drei Kernaussagen: Stark, verlässlich und umfassend. «Dies trifft auch auf die Stiftung Brändi zu», betont Bannwart. «Zudem wollen wir unsere soziale Verantwortung wahrnehmen. Die Menschen mit einer Beeinträchtigung zeigen uns immer wieder, dass Arbeiten auch Stolz und Freude machen kann. Diese Menschlichkeit ist gerade in der digitalen Welt ebenso wichtig und wertvoll.»

Als «äusserst partnerschaftlich» bezeichnet auch Martin Aregger die Zusammenarbeit. Dazu gehöre etwa, «dass Allchemet Rücksicht nimmt und Verständnis für das Arbeitstempo unserer Mitarbeitenden zeigt.» Keine Selbstverständlichkeit in einer optimierten und durchgetakteten Arbeitswelt. Doch die Stiftung Brändi bringt alles mit, um Unternehmen zentrale Arbeitsschritte abzunehmen. Damit eine Zusammenarbeit ganz allgemein gelingt, müssen gewisse Punkte erfüllt sein, ist René Bannwart von Allchemet überzeugt: «Es braucht hohes gegenseitiges Vertrauen, die Sicherstellung der notwendigen Wettbewerbsfähigkeit und gegenseitige Wertschätzung. Wenn man auch offen für Veränderungen ist und von innovativem Denken angetrieben wird, kann man erfolgreich zusammenarbeiten.» So wie bei der Stiftung Brändi und Allchemet, die sich gemeinsam weiterentwickeln werden. Die nächsten Projekte stehen bereits an.

Text: Manuel Huber, Fotos: Fotosolar

Martin Aregger
Verkauf Produktion und Dienstleistungen