Angebote für jede Wohnvision

Die Stiftung Brändi weiss ziemlich genau, welche Wohnangebote gefragt sind. Einerseits dank regelmässigen Befragungen unter den Bewohnenden, andererseits durch eine grosse Umfrage der Hochschule Luzern bei über 750 Menschen mit Beeinträchtigung. Fazit: Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich. Dennoch lässt sich ein Ziel formulieren, sagt Marco Nussbaumer als stellvertretender Bereichsleiter Wohnen und Leiter Bereichsentwicklung Wohnen: «Alle Menschen, die bei uns wohnen, sollen eine möglichst grosse Selbstständigkeit, hohe Autonomie und kompetente Teilhabe in verschiedenen Lebensbereichen erlangen.» Um dies zu gewährleisten, muss die Stiftung Brändi ihr Angebot stetig weiterentwickeln, anpassen und flexibel auf Änderungswünsche reagieren können.

Genau dies hat sie nun getan. Im Rahmen der Organisationsentwicklung «Wohnen 2023» hat die Stiftung Brändi ihr Wohnangebot neu strukturiert und damit einfacher und kundenfreundlicher gestaltet. Das Angebot umfasst nun drei Wohnformen: Das ambulante Angebot «Wohnen in der eigenen Wohnung» sowie zwei stationäre Angebote «Wohnen in einer Wohngemeinschaft» und «Wohnen im Wohnhaus». Die Unterschiede liegen vor allem in der Intensität der Begleitung. Alle drei Angebote können mit Zusatzmodulen kombiniert werden, beispielsweise mit «Tagesstruktur Wohnen» oder «Wohnen in Ausbildung».

Kontakt Intake-Team
Interessierte Personen, Menschen mit Beeinträchtigung, Eltern, Angehörige, Beistände und zuweisende Stellen können sich für alle Wohnangebote beim Intake-Team melden.

Professionelle ambulante Wohnformen bietet die Stiftung Brändi bereits seit langer Zeit an. Dieses Angebot konnte sie bis anhin jedoch zu wenig gut positionieren. «Mit dem neuen Angebot ‹Wohnen in der eigenen Wohnung› können interessierte Personen nun eine inklusive und selbstbestimmte Wohnvision verwirklichen», erklärt Nussbaumer. «Wir ermöglichen ihnen, selbstständig in eigenen Wohnungen oder in inklusiven Wohngruppen zu leben.» In inklusiven Wohngruppen leben Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen. Diese Wohnform wurde bisher nicht angeboten.

Die Kundenorientierung steht für die Stiftung Brändi im Zentrum. Daher hat sie gleichzeitig den Intake-Prozess angepasst. Neu hat eine zentrale Stelle die Übersicht über alle 340 Wohnplätze der Stiftung Brändi. «Interessierte Personen können sich direkt bei dieser Intake-Stelle melden und erhalten neu schnelle, flexible und angepasste Wohnlösungen präsentiert», verspricht Marco Nussbaumer. «So können gemeinsam erste Fragen geklärt und allenfalls, wenn alles passt, direkt ein Wohnangebot gemacht werden.»

Mit diesen Anpassungen bietet die Stiftung Brändi für Menschen mit Beeinträchtigung ein vollumfassendes Wohnangebot an: Von intensiver Begleitung in Wohnhäusern bis hin zu Begleitungen in eigenen Wohnungen. «Wir können mittlerweile für fast jedes Interesse ein massgeschneidertes Angebot mit hoher fachlicher Begleitqualität machen.» Das erachtet Nussbauer als grössten Nutzen für die Stiftung Brändi und seine Bewohnenden und ergänzt: «Gleichzeitig ist die Hürde, alleine in einer eigenen Wohnung zu wohnen und sich den Wohnsitz selber auszusuchen, durch die neue Angebotspalette tiefer geworden.»

Bei der Ausgestaltung des neuen Wohnangebots orientierte sich die Stiftung Brändi nicht nur an Umfragen, sondern bezog die Bewohnenden aktiv in den Prozess ein. «Menschen mit Beeinträchtigung sind unsere Hauptkunden und unsere Inspiration für neue Angebote und Anpassungen unserer Wohnangebote», erklärt Marco Nussbaumer. «Mit diversen Testläufen werden Angebote zusammen mit Menschen mit einer Beeinträchtigung entwickelt, umgesetzt und danach wieder verbessert.» Dieser fortlaufende Prozess erfolgte auch in der Entwicklung der ambulanten Angebote.

Mit «Wohnen 2023» wurde ein zeitgemässes Wohnangebot geschaffen, für das Hier und Heute. Wie das Angebot in drei oder fünf Jahren aussieht, ist offen. «Unser Personal ist in den aktuellen Zeiten besonders gefordert, immer wieder frische und individuelle Lösungen mit unseren Anspruchsgruppen zu entwickeln», erklärt Nussbaumer. «Darum sind wir froh und dankbar, viele Leute mit Leidenschaft, Kreativität und Eigeninitiative an Bord zu haben.» <

Anerkennung ambulante Fachleistungen Wohnen
Seit 1. 1. 2023 sind wir als Erbringerin ambulanter Fachleistungen im Wohnbereich anerkannt. Personen, die in einer eigenen Wohnung oder einer inklusiven Wohngruppe wohnen möchten, dazu aber auf Wohnbegleitung in Form von sozialpädagogischer Unterstützung angewiesen sind, können sich bei uns melden. Gerne unterstützen wir Sie bei der Verwirklichung Ihrer Wohnvision.